wir sind’s, eure Medienkultur-Spezialist*innen – Anne, Liddy, Luisa, Maria und Jonah!
Ihr habt euch schon immer gefragt, was wir beim Medienkultur-Studium so machen? – Wir auch [täglich]!!
Dafür gibt's das super tolle, schöne Projekttagebuch, bei dem wir zusammen erfahren, was wir eigentlich den lieben langen Tag so machen und denken.
Ein Teil unseres Projektmoduls heißt “Kulturtechniken der Identität” und lustigerweise ist das Tagebuch selbst ein Medium, das wir im Rahmen unseres Moduls untersuchen, denn es bringt Identität hervor!
Bin ich nur ich, wenn ich [Tagebuch] schreibe?
Was heißt es, ein “Ich” zu sein? Inwiefern unterliegt das “Ich” einem stetigen [medien-] historischen Wandel? Warum ist das Bewusstsein des Selbst nichts ursprüngliches? Ist ‘der Mensch’ eine Erfindung? Ganz schön viele Fragen, die wir uns so stellen – deswegen folgt nach jeder Stunde eine Identitätskrise [hilfe].
Es gab nur die Auswahl zwischen drei Modulen und sich ständig zu fragen, ob man denn nun ein Subjekt ist oder wie die eigene Identität konstruiert wird, klingt doch gar nicht mal so schlecht [außer man stürzt sich in die Krisen].
Wir sind alle im 6. Semester und hängen eigentlich seit Beginn des Studiums nur miteinander rum und versuchen uns unsere Freizeit zu vertreiben: trinken viel viel Kaffee [wirklich viel], besuchen die schönen Veranstaltungen, die die Uni und generell Weimar zu bieten haben & engagieren uns bei Projekten von unseren kreativen Freund*innen. Man findet uns eigentlich immer in einem Radius zwischen Campus, Mensa und Bib [upsi haha]Gelegentlich wird auch gedacht und philosophiert [manchmal auch zu viel – leider].
Worüber wir in Arbeiten schon nachgedacht und philosophiert haben:
Anne: Kindergarten, Holografie, Alice im Wunderland, Virtuelle Influencer*innen
Liddy: Leichenschmaus, John Lennon, 9/11, Schallplatten
Luisa: Liebe, Pornographie, Kassation, Farm der Tiere
Jonah: Erinnerung, Wildnis, Verkehrswissenschaft, Adventskalender
Maria: Tango, Abtreibungsgesetze, Geld, die Null
Ihr fragt euch, wo der Medienbezug ist? Nicht nur Film, Radio und Instagram sind Medien – hier [in Weimar] wird sehr weit gedacht. Alles kann ein Medium sein, besser gesagt: werden – auch die Wasserflasche, auf der Medium [sprudelig] steht.
Damit lassen wir euch jetzt erstmal allein!
[wir brauchen auch eine Pause – haben uns bei jedem Satz zerfetzt].
Tschüss!
Hier wollen wir euch bisschen mitnehmen und zeigen, wie sich das Studieren und Leben in Weimar so anfühlt! Insbesondere mit Blick darauf, was wir eigentlich alle so tun [können], wenn wir mal in keinem Uni-Kurs hocken – also in der sogenannten Freizeit!
ACHTUNG! Die letzten vier Tage war Summaery [Semesterausstellungen und Party]. Das ist immer so ziemlich das Highlight im Jahr [die einzige Zeit, bei der der Campus voll ist und man alles und jeden sieht] [manchmal auch sehr überfordernd].
Natürlich haben wir die Zeit so gut es geht genutzt und von Eröffnung bis Schließung so viele Ausstellungen und Partys mitgenommen, wie es nur geht! Ist immer ziemlich cool zu sehen, was die anderen so machen [außerhalb unseres Studiengangs]. Unser Projekt geht ja nach der Summaery erst so richtig los, daher stellen wir nichts aus [deshalb weiss auch niemand was wir machen hahah] [das könnt ihr ja jetzt hier lesen].
Hier jetzt ein paar Eindrücke – viel Spaß damit
Dieses Wochenende haben wir mal die Vorteile des Lese-Studiums genutzt und sind nach Leipzig gefahren – aufregend [ist auch nur 1,5h mit der Regio entfernt] [und umsonst – haben das DE-Ticket im Semesterticket].
Da unsere Semester-Aufgabe hauptsächlich darin besteht, Texte zu lesen und diese im Seminar zu besprechen, können wir abweichend von den Seminarterminen flexibel überall unterwegs sein [einer der Vorteile vom Texte lesen :)].
Wir sind dann sogar noch ins Museum gegangen [für die kulturelle Bildung]. Wollten da eigentlich eine Ausstellung zu Videokunst angucken [war uns zu teuer] [#Sparstudis] Also gings zu den ganz alten Sachen – war aber trotzdem ganz interessant!! Haben Bilder übers Meer entdeckt und konnten da direkt gelerntes Wissen anwenden [ein paar von uns haben vor einem Jahr ein Seminar zur Darstellung des Meeres in Bildern belegt].
Das wars auch schon, wir hatten ein tolles Wochenende [viel Spiel & Spaß]. Geht jetzt zurück nach Weimar!
Liebes Tagebuch! Am Wochenende ging es mit dem Deutschlandticket nach Berlin. Unser Ziel: ein Besuch der Ausstellung über den Philosophen Walter Benjamin im Bode-Museum [wie aufregend!] und generell mal was anderes zu sehen als die gefühlten, immergleichen drei Studi-Spots in Weimar [Hilfe] [aber wir lieben Weimar trotzdem, hihi]
Walter Benjamin? Den kennen wir noch aus dem 1. Semester [der macht was mit Aura und so]. Die Ausstellung thematisiert Benjamins Interpretation von Paul Klees Aquarell “Angelus Novus” von 1920 [= bisschen komisch aussehender Engel) als “Engel der Geschichte” – dieser fliegt nach vorne in die Zukunft, blickt aber paradoxerweise dabei nach hinten in die Vergangenheit. Da die Ausstellung recht klein war, haben wir uns danach noch versucht, vom Münzkabinett des Museums begeistern zu lassen [leider gescheitert].
Ansonsten haben wir unsere Zeit, neben Ruhepausen in unserem Hostel in Berlin-Marzahn [premium], dazu genutzt, z.B. durch Kreuzberg zu schlendern, immer mal wieder lecki zu essen oder darüber zu debattieren, warum der Kulturbeutel eigentlich Kulturbeutel heißt [wir sind leider nerds].
Am Tag darauf waren wir noch gemeinsam im Museum der Dinge, um eine Sonderausstellung über “MilieuDINGE” anzusehen. Dort ging es in Anlehnung an den Soziologen Pierre Bourdieu darum, wie unser Verhältnis zu den Dingen unbewusst eine bestimmte soziale Klasse (re-)produziert bzw. Ausdruck bringt [warum steht da eine hello kitty in der vitrine?!]
Nachdem wir dort [leider für viel zu lange] über die Ausstellung diskutiert haben, haben wir uns aufgeteilt – Luisa hat sich eine Ausstellung über Gerhard Richter in der neuen Nationalgalerie angesehen [juhu farbkleckse] und Liddy und Jonah haben sich im Helmut-Newton Museum eine Ausstellung über seine Polaroids angesehen [der Gaze mal wieder] [juhu] [oder auch nicht juhu] . Das war alles super interessant, aber auch sehr anstrengend [hilfe, bilderflut].
Danach ging es zurück in den Zug und nach [spaßigen] fünf Stunden im RE waren wir auch wieder in Weimar.
...so lautet der mysteriöse Titel unseres Projektmoduls. In Wahrheit besteht unser Modul eigentlich aus verschiedenen Veranstaltungen, die nochmal eigene Namen haben [kompliziert!].
Genau deshalb führen wir im Grunde gleich drei Mal Tagebuch!
Jedes Projektmodul im Studiengang Medienkultur besteht aus zwei Seminaren sowie einem Plenum.
In einem Projektmodul müssen als Endabgaben Projekte erarbeitet werden [meist im Rahmen des Plenums]: meistens sind dies wissenschaftliche Arbeiten in Textform, aber auch andere Formate sind manchmal möglich! So gesehen haben wir zwei Projekte:
HELLO WORLD!
Liebes Tagebuch: Heute haben wir uns zum allerersten Mal im Programmieren mit der Programmiersprache C ausprobiert [war spaßig hihi, gerne wieder] [#wiederholungsbedarf].
Wir können jetzt sagen, dass wir mal programmiert haben! Spaß [so halb].
Der Selbstversuch war wirklich super, um die Praxis hinter den ganzen theoretischen Texten zu verstehen [wirkt jetzt alles nicht mehr so abstrakt].
Erkenntnis:
Der Code, den wir beim Programmieren schreiben, entspricht nicht der Sprache der Maschine [denn die kennt nur 0 und 1], sondern ist trotzdem noch eine Übersetzung!
Wir wollen euch jetzt mal ‚übersetzen’ übersetzen:
BYE WORLD [waren ganz schön viele Zahlen] [wir können eher mit Buchstaben]!
Liebes Tagebuch: Programmpunkt für Heute waren Programme: wir haben einen Text von Sybille Krämer gelesen und gelernt, was Programme und Algorithmen sind [jaa, toll]
Ada Lovelace war die erste Programmiererin [Empowerment, juhu!] [Feminismus, Sichtbarkeit oder so]
Die Frau [und generell Frauen in der Geschichte] wurde leider untergraben [doch kein Empowerment, manno]
Erkenntnis:
Schleife binden ist zwar eine Abfolge, allerdings kein Algorithmus
Algorithmus ist eine Abfolge, aber kein Programm
Ein Algorithmus ist für ein Programm notwendig, aber nicht hinreichend
Sobald man mit Zahlen rechnet, rechnet man mit Zeichen für Zahlen. Zahlen für sich gibt es nicht.
»[E]in Programm gestaltet einen Algorithmus oder Komplexe von Algorithmen so zu einer Folge von Instruktionen, dass eine Maschine diese Instruktionen als Input empfangen, lesen, umsetzen und deren Ergebnis als Output abgeben kann.« (Sibylle Krämer)
Liebes Tagebuch, wusstest du schon: Code ist nicht nur ein Werkzeug zur stumpfen Funktionserfüllung, sondern auch eine Form des symbolischen Ausdrucks, eingebettet in kulturelle Praktiken und soziale Strukturen.
Erkenntnis:
[Fußnote: Der/die User*in wird von der Maschine auch gut und gerne mal als ‘Victim’ bezeichnet]
Der Computer versteht nicht, was wir schreiben [auch nicht beim Programmieren]. Die Worte, die wir in die Tastatur tippen, sind vollkommen egal, weil diese am Ende in 1 und 0 umcodiert werden.
❌ Wie funktioniert Code? [falsch]
✅ Was macht Code? [richtig]
Code macht Welt [häää?]
Liebes Tagebuch, was heißt es eigentlich, kreativ zu sein? Und was lässt sich am Beispiel der Kreativität über die Subjektherstellung des Menschen sowie der Maschine aussagen?
Erkenntnis:
Aktuelle Beispiele von Maschinen [also KI lol], die eigenmächtig Bilder oder Songs erstellen können, beweisen, dass Kreativität entgegen unserer Vorstellungen noch nie etwas rein menschliches war [und was war mit Goethe und Picasso und so?¿]
Kreativität beruht immer nur auf medientechnischen Strukturen!
Liebes Tagebuch, ich schreibe für dich am Computer. Und ich hab mit Erschrecken festgestellt, dass ich technisch gesehen gar nicht selbst schreibe [ähhhh, hilfe?]
Zweiter Schreck: Wir sind alle Computer-Analphabetist*innen [das denkt zumindest Friedrich Kittler über uns]
Erkenntnis:
Obwohl der Computer absolut Alltag geworden ist, kennen wir uns alle eigentlich gar nicht damit aus [weil wer kann schon programmieren?] [also so richtig]
Wir sind vermutlich alle Computeranalphabetist*innen, weil wir den Computer genau genommen nicht selber bedienen, sondern nur auf Symbole klicken, die dann den Computer [die Maschine] anweisen, etwas zu tun.
Konkret gesagt sind wir alle etwas dumm und dämlich. Wir klicken auf Symbole [Bsp. Papierkorb] obwohl diese nur bildliche Fiktionen sind. Was wirklich passiert, hat nichts mit ihnen zu tun. Im Computer steckt [physisch gesehen] kein Papierkorb. Nur Null und Eins.
Selbst wenn wir programmieren – also schreiben, was der Computer später autonom schreiben [machen] soll – müssen wir uns der Logik des Codes fügen. Entweder man gibt seine erlernten Schreibfähigkeiten auf und schreibt ein Programm für den Computer, oder es funktioniert einfach nicht. Absturz.
Fazit: Egal, ob wir völlig dümmlich Symbole anklicken und meinen, wir würden den Computer benutzen oder zumindest versuchen, dieser Illusion zu entgehen und Code schreiben: Wir tanzen in Ketten [Nietzsche] – nur weil wir der Maschine unterworfen sind, können wir überhaupt Dinge in dieser Unterwerfung tun! [Wo Autonomie?]
Huhu liebes Tagebuch, wir haben schon wieder bisschen Feminismus behandelt [generell Diskriminierung] und darüber gesprochen warum es nicht reicht, Programmieren zu lernen, wenn die Strukturen selbst ungerecht sind.
CODING IS NOT EMPOWERMENT [kannst du lernen, bringt aber nichts] [na toll] [ups, haha lol]
Erkenntnis:
Fehlende Diversität und Inklusivität in der Tech-Branche sind unsere Feinde!
Das Problem greift tiefer und lässt sich nicht durch frühe Einführung in Technik und Programmierung lösen [hahah, lustig - wir leben in Strukturen]
Struktur ist immer schon für privilegierte Menschen [alte weisse Männer lol] ausgelegt.
Marginalisierten Gruppen wird der Eintritt strukturell erschwert bzw. ganz verwehrt [Ein altes Lied] [kennen wir ja schon]
Die erste Stunde kriegen wir immer erstmal einen Überblick darüber, was wir im Semester behandeln. Thema unseres Seminars ist [wie der Name schon sagt] Interfaces. Wir gucken uns da die Theorie der Affordanz mit an: alle Gegenstände bieten eine bestimmte Bedienweise an.
—> typisches Beispiel bei uns [lol], aber der Stuhl bietet die Affordanz, dass man sich hinsetzen möchte. Alle anderen Gegenstände haben im besten Fall auch immer eine Affordanz – so auch Interfaces. Aber was zählt alles als Interface? Ist eine Türklinke auch ein Interface?
Bei Computer-Interfaces nochmal eine andere Komplexitätsstufe, die aber auch etwas damit zu tun hat.
Der zweite Name, der im Modul steckt, ist das Subjekt. Was macht ein funktionierendes Subjekt aus?
Bevor wir in die Tiefe gehen, haben wir erstmal grundlegende Dinge geklärt: Was ist ein Interface?
Prozesse des Interfacing am Beispiel eines Flugsimulators. Wie wird hier Handlungsmacht erzeugt und verteilt?
Liebes Tagebuch, heute haben wir gelernt, warum ein Computer-Interface aussieht wie ein digitales Büro: ganz einfach weil die Nutzung dadurch vereinfacht wird. Wir alle kennen den Aufbau von einem typischen Büro und können mit den Affordanzen der Gegenstände etwas anfangen. Deswegen haben sich total schlaue [oder auch bisschen einfältige] Menschen überlegt, dass es für uns das einfachste wäre, wenn der Computer auch so aussieht. So können wir unser Wissen einfach adaptieren [juhu, so super] [wie schön, dass es auf meinem laptop einen mülleimer gibt] [ach warte, das hatten wir ja schon einmal] [s.o. woche 5, programmieren]
Außerdem haben wir gelernt, dass Computer eine doppelte Personalisierung haben, da sie zum Beispiel auch Namen bekommen. Der Computer wird dadurch vermenschlicht. Aber der Computer spricht doch nicht mit mir? Naja, schon irgendwo – schon mal Siri benutzt? Und das ‘Hello’ was man von Apple kennt, interagiert ja auch irgendwo mit uns [hallo zurück würden wir da mal sagen].
Wir haben uns heute mal die Entwicklungsgeschichte von Computer Interfaces angesehen – von der marginalen Stellung der ‚output devices‘ in der frühen Computergeschichte (1950er Jahre) zum Primat des Visuellen bei grafischen Benutzeroberflächen (1970er Jahre) [und was passiert danach?] [spoiler: wir wissen‘s nicht]
Hier auch mal wieder, dadurch dass „ordinary people“ jetzt auch den Computer nutzen, musste die NutzerInnen-Oberfäche angepasst werden [warum sind denn alle anscheinend unfähig?!]
Dann haben wir noch über Diagramme geredet, aber bei Zahlen sind wir leider raus [sorry] [halbnotsorry] [wir studieren ja mk und nicht statistik]
Das Interface kann auch als Performance [schon wieder cool] angesehen werden, das eben als Adressierung gilt – Es soll uns ansprechen.
Schon mal Gedanken darüber gemacht, warum die Musik, die einem auf Spotify vorgeschlagen wird, immer so super ist [finden wir zumindest]? Und auf Instagram sieht man auch immer nur das, was man sehen will?
Diese Woche haben wir uns zwar nicht mehr gefragt, warum das so ist [dahinter steckt algorithmische Personalisierung], sondern eher, wie das so funktioniert.
Kleine Einführung: Wer hätte es gedacht, dahinter steckt ein Programm. Mittlerweile werden viele Programme von KI‘s gesteuert [KI kann ja wirklich alles, wow]
Jetzt wo wir wissen, was algorithmische Personalisierung ist und wie das [ungefähr] funktioniert, kann man auch mal über die Probleme davon sprechen [#homogenität] [#filterblasen]
Beherrschen uns Algorithmen oder können wir auch lernen, sie zu beherrschen? [na toll, schon wieder was, dem wir unterworfen sind] [wird langsam ziemlich viel]
Neben den ganzen Fragen haben wir dann aber untereinander unsere Daylists verglichen und da kamen sehr interessante Sachen bei raus [hihi].
Wir haben‘s heute alle nicht zum Seminar geschafft, daher diese Woche kein Update [upsi].
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